Am Freitag, dem 2. Februar 2018, fand „Beats 4 Human Rights – ein Amnesty International Benefizkonzert” in der Glockenbachwerkstatt in München statt. Nach eineinhalb Jahren haben wir, die Amnesty International Jugendgruppe München, es endlich geschafft, ein weiteres Benefizkonzert zu organisieren.
Wegen spontaner organisatorischer Probleme wurde das Konzert eher kleiner, aber doch sehr lustig und erfolgreich. Ein angenehmer Freitagabend gefüllt mit ruhiger, guter Musik. Gespielt haben You And Me, A Perfect Mess und The Public Rehearsal, drei lokale Münchner Bands. Im Saal spielte die Musik, und davor fand man unseren Stand, an dem wir Besucher zu verschiedenen Petitionen und über die Arbeit von Amnesty im Allgemeinen informierten. Zum einen hatten wir eine Petition zu unserem Einzelfall dabei.
Amnesty International versucht weltweit, gewaltlosen politischen Gefangenen, oftmals Menschenrechtsaktivisten und –anwälte, zu helfen. Dabei ist es oft so, dass verschiedenen freiwillige Ko- und Untergruppen einen Einzelfall betreuen und sich dafür einsetzen, sei es mit Infoständen, Petitionen und Briefaktionen. Unsere Jugendgruppe kümmert sich um Dr. Muhammad Al-Roken, ein zu Unrecht inhaftierter Menschenrechtsanwalt aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Insgesamt konnten wir am Freitagabend 9 Unterschriften sammeln. Mehr zu unserem Einzelfall findet ihr hier.
Des Weiteren hatten wir zwei Petitionen zur Situation von LGBTIQ+ in Südamerika dabei. In Honduras, Guatemala und El Salvador sind LGBTI Personen Diskriminierung und willkürlicher Gewalt ausgesetzt, da die Behörden sich nicht um ihren Schutz kümmern. Deshalb fliehen viele von ihnen aus Zentralamerika nach Mexiko. Dort jedoch verschlechtert sich ihre Lage öfters, sie erfahren weitere Gewalt und werden unzureichend über ihre Rechte informiert. Eine der Petitionen, unterschrieben von 19 Personen, richtete sich an die Regierungsoberhäupter der drei zentralamerikanischen Staaten und forderte von ihnen, LGBTI zu schützen und die Gewalt an ihnen zu verfolgen und zu bestrafen. Die zweite Petition dagegen war an den mexikanischen Präsidenten adressiert und machte auf das Menschenrecht auf Asyl aufmerksam sowie die Verantwortung, queere Geflüchtete zu schützen.
Weltweit setzt sich Amnesty International für einen Abschaffung der Todesstrafe ein. Am Freitag lag unser Fokus auf der Todesstrafe im Iran, dort wird sie häufig auch an Minderjährigen vollstreckt. Mit unserer Petition fordern wir vom Iran, Unterzeichner der UN-Kinderrechtskonvention, dass er keine Minderjährige mehr zum Tode verurteilt.
Zur Situationen der afghanischen Flüchtlinge hatten wir auch eine Petition dabei. Mit seiner Unterschrift setzte man sich dafür ein, dass die Abschiebungen nach Afghanistan momentan ausgesetzt werden, da die Sicherheitslage dort sich in den letzten Jahren sehr verschlechtert hat. Es gibt immer mehr zivile Opfer und nach dem Völkerrecht kann man es nicht verantworten, Menschen in ein Land abzuschieben, in dem ihnen Gewalt droht. Insgesamt haben 13 Menschen sich am Freitagabend für einen Abschiebestopp eingesetzt.
Unsere sechste Petition war an den türkischen Justizminister gerichtet und thematisierte die türkischen Amnesty-Mitglieder, denen vorgeworfen wird, Teil einer Terrororganisation zu sein. Es wird ein fairer und unabhängiger Gerichtsprozess für sie gefordert. Zusätzlich zur Petition, die von 17 Menschen unterschrieben wurde, hatten wir noch verschiedenes Infomaterial zur Presse- und Meinungsfreiheit in der Türkei dabei.
Insgesamt wurden mehr als 100 Unterschriften gesammelt und über 100 Euro an Spenden für die Menschenrechtsarbeit von Amnesty International eingenommen. Dank der Glockenbachwerkstatt, die wir als Veranstaltungsraum nutzen konnten, und den Bands, die kostenlos tolle Musik geliefert haben, wurde der Abend ein voller Erfolg.