Die Jugendgruppe war auf dem PULS Open Air!

Auf Schloss Kaltenberg bei Geltendorf fand am 8. und 9. Juni 2018 das PULS Open Air statt. Mit dabei waren Faber, Antilopengang, Kraftklub, und auch wir von der Amnesty International Jugendgruppe aus München. An unserem Stand konnten die Festivalbesucher Diktatoren Dosen umwerfen, Petitionen unterschreiben und sich über die Menschenrechte und die Arbeit von Amnesty International informieren. Außerdem konnten wir auch mit vielen jungen Menschen über Jugendaktivismus reden und sie dafür begeistern.Auf dem PULS haben wir insgesamt 971 Unterschriften sammeln können, dabei waren fünf verschiedene Petitionen.

193 Festivalbesucher haben sich an unserem Stand beispielsweise für Dr. Mohammad al-Rokken eingesetzt. Al-Rokken ist ein Menschenrechtsanwalt in den Vereinigten Arabischen Emiraten, der aufgrund seines Engagements für lokale Aktivisten und Menschenrechte seit einiger Zeit in Haft sitzt. Ihm und weiteren Menschenrechtsverteidigern wird vorgeworfen, sie hätten durch ihre Arbeit die nationale Sicherheit gefährdet. Da sie aber nur ihre freie Meinung äußerten, betrachtet Amnesty Dr. al-Rokken und seine Mitgefangenen als gewaltlosen politischen Gefangenen und fordert ihre sofortige sowie bedingungslose Freilassung. Mehr zu al-Rokken, der von unserer Jugendgruppe betreut wird, findet ihr hier.


250 Menschen setzten sich beim PULS Open Air 2018 auch für Raza Khan ein. Der Friedensaktivist aus Pakistan gilt seit Dezember 2017 als verschwunden und es ist gut möglich, dass die Regierung Pakistans selbst für dieses Verschwinden verantwortlich ist, da er sich öfters regierungskritisch äußerte. Mit der Petition appellieren wir an diese, Khans Verschwinden aufzudecken bzw. falls er sich in Staats Gewahrsam befindet, ihn wieder freizulassen, da er sich lediglich für eine Verbesserung des Verhältnisses zwischen Indien und Pakistan einsetzte.

Aber nicht nur für einzelne Aktivisten engagierten wir uns: Auch haben sich 170 Menschen für willkürlich inhaftierte Menschen in Venezuela eingesetzt. In dem lateinamerikanischen Land kommt es 2016 vermehrt zu Demonstrationen und Protesten gegen die Regierung, wobei immer wieder Menschen willkürlich festgenommen werden. Mit der Petition an die venezolanische Botschaft in Berlin fordert Amnesty die Freilassung der bereits Inhaftierten sowie einen Verhaftungsstopp.

Zudem sammelten wir auch 206 Unterschriften für mehr Schutz für LGBTI in Zentralamerika. In Honduras, El Salvador und Guatemala sind Menschen häufig aufgrund ihrer sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität Gewalt und Diskriminierung ausgesetzt. Die Petition appelliert an die Regierungen der drei Staaten, sich für die Rechte von LGBTI einsetzen und ihre Sicherheit zu garantieren. Außerdem wird gefordert, dass mehr Aufklärung in der Öffentlichkeit stattfindet.

Seit dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise im Jahr 2015 engagiert sich Amnesty International Deutschland auch im eigenen Land. Deshalb haben die sechs Mitglieder der Jugendgruppe auf dem PULS auch Unterschriften für einen Abschiebestopp nach Afghanistan gesammelt, und waren mit 193 auch sehr erfolgreich. Mit den Unterschriften forderten die Menschen vom Bundesinnenminister, nicht wieder nach Afghanistan abzuschieben, da dieses Land immer noch kein sicheres Herkunftsland darstelle. Ein Thema, das topaktuell war am Wochenende, die Bundesregierung hatte ja erst in der Woche davor angekündigt, dass sie den Abschiebestopp nach Afghanistan beenden wolle.

Nicht nur die Petitionen spielten eine Rolle auf dem PULS, sondern auch die Präsenz von Amnesty. Die Veranstalter des PULS Open Air boten unserer Jugendgruppe die Möglichkeit, viele junge Menschen aus der Region über Amnesty International, den Einsatz für die Menschenrechte und ehrenamtliches Engagement zu informieren und trug dazu bei, dass sie Amnesty International und unsere Jugendgruppe aus München besser kennenlernen konnten.

Schlussendlich war das PULS Open Air 2018 eine wunderbare Erfahrung für die Amnesty International Jugendgruppe München und wir wollen uns bei den Veranstaltern sowie bei den fleißig unterschreibenden Festivalbesuchern bedanken.

5. Oktober 2018