Amnesty International beim PULS Open Air 2019

Das PULS Open Air fand vom 30. Mai 2019 bis zum 1. Juni 2019 auf Schloss Kaltenberg bei München statt. Das Musikfestival, organisiert vom Puls Jugendsender des Bayerischen Rundfunk (BR), war wie auch schon in den vergangenen Jahren ein voller Erfolg! Schönes Wetter, gute Musik, tolle Menschen – und natürlich war die Amnesty International Jugendgruppe auch wieder am Start. Ausgestattet mit vier verschiedenen Petitionen, Informationsmaterial und Merch sowie dem Spiel ‚Diktatoren Dosenwerfen‘ kamen wir mit vielen Festivalbesucher ins Gespräch über die Menschenrechte und die Arbeit von Amnesty International. Insgesamt haben wir über 1200 Unterschriften gesammelt, und damit vielen Dank an alle Menschen die sich für Demonstranten in Venezuela, Anwälte im Iran, intersexuelle Menschen in Finnland, und gewaltlose politische Gefangene in den Vereinigten Arabischen Emiraten eingesetzt haben.

In Venezuela spitzt sich die politische Lage momentan zu; das rechtfertigt jedoch nicht, dass Menschen, die friedlich zum protestieren auf die Straße gehen, schikaniert, verhaftet, und misshandelt werden. Mit der Petition beim PULS Open Air 2019 appellieren wir an die Vereinigten Nationen, eine Untersuchungskommission für die Menschenrechtslage in Venezuela ins Leben zu rufen. Amnesty International hofft, dass durch die Arbeit der Kommission alle Konfliktparteien in Zukunft mehr auf die Menschenrechte von unschuldigen Individuellen achten. Mehr dazu findet ihr hier.

Im Iran hingegen wurde am 18. Juni 2018, vor mehr als einem Jahr, die bekannte Menschenrechtsanwältin Nasrin Sotoudeh festgenommen, weil sie sich für Frauen einsetzt, die gegen das Verschleierungsverbot demonstrieren. Sie ist zudem in Amnestys Augen eine gewaltlose politische Gefangene, und auch in den Augen von 310 Festivalbesuchern. Mehr zu Nasrin findet ihr hier.

Einige Menschen haben sich auch für das Selbstbestimmungsrecht intersexueller und trans Menschen in Finnland eingesetzt. Momentan ist die Gesetzeslage in dem skandinavischen Land extrem marginalisierend: Bevor man sein Geschlecht gesetzlich ändern kann, müssen sich Menschen einer Zwangssterilisierung sowie einem intensiven psychischen Gutachten unterziehen. Mehr dazu hier.

Der letzte Fall, für den man sich beim PULS an unserem Stand einsetzen konnte, war die weitere Inhaftierung von Dr. Al-Rokken und weiteren Menschenrechtsverteidiger in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Sie gründete vor Jahren zusammen eine Organisation für mehr Demokratie und wurden dafür verhaftet. Bis heute sind sie im Gefängnis, ohne Zugang zu ihren Familien, ihrem Anwalt, oder medizinischer Versorgung. Zudem befürchtet Amnesty International, dass sie gefoltert werden. Mehr dazu hier. 

Nach einem weiteren erfolgreichen Festivalbesuch und Einsatz für die Menschenrechte hoffen wir natürlich, dass wir auch nächstes Jahr beim PULS Open Air 2020 dabei sein können. Hierbei möchten wir noch erwähnen, dass wir uns von der rassistischen Bananenaktion, die während dem Konzert des Augsburger Rappers vorfiel, uns distanzieren und diese uns auch sehr verstört hat: Wir erwähnen diesen Vorfall trotzdem, da wir finden, dass Rassismus und solche Aktionen angesprochen werden und für das benannt werden sollten, was sie sind. Rassismus kann und darf nicht geduldet oder ignoriert werden.

31. Juli 2019