Waldbrände in Brasilien

Die Waldbrände in Brasilien lodern buchstäblich in allen Medien auf und man hat den Eindruck von einem nie gekannten Ausmaß der Zerstörung. Doch obwohl die Anzahl der Feuer zu Beginn der Feuersaison erheblich ist, machen sie nur einen kleinen Bruchteil von der gesamten Vernichtung des Regenwaldes aus. Denn nach Angaben der brasilianischen Weltraumbehörde sind seit 1970 etwa 20 Prozent der Fläche des brasilianischen Regenwaldes verschwunden. Besonders unter dem Präsidenten Bolsonaro deutet alles darauf hin, dass er die Entwaldung vorantreiben wird. Diese ist jedoch nun schon seit fast 50 Jahren problematisch für unser Klima und die indigene Bevölkerung. Da die Rechte indigener Völker von der aktuellen brasilianischen Regierung mit den Füßen getreten werden, sind sie meist gezwungen, ihre Gebiete und damit ihre Lebensgrundlage aufzugeben. Also ja, die mediale Aufmerksamkeit tut den Regenwäldern Brasiliens sicherlich gut. Damit daraus aber mehr resultiert als vorgeschobene Empörung und neue Handelsabkommen (wie etwa das geplante Mercosur Freihandelsabkommen) müssen ökonomischer Druck und internationale Kooperation folgen. Außerdem können auch wir unseren Konsum überdenken. Schließlich weichen die Regenwälder unter anderem brasilianischen Sojaplantagen, die wiederum für Europas Viehzucht produzieren. Bei einem Einsatz für nachhaltige Lebensmittel und neuen Umweltstandards kann also allen geholfen werden (außer vielleicht Bolsonaro): der indigenen Bevölkerung, der Artenvielfalt im Regenwald und letztendlich natürlich dem Klima 🙂

 

 

1. September 2019